Was passiert am Sonnensee? (07.10.2020)

Was passiert am Sonnensee?

Nach Blaualgenalarm vor einigen Wochen begann Mitte letzter Woche (ca. 30.09.2020) der Sonnensee zu kippen:

Aufgrund der geringen Niederschläge im Sommer ist der Wasserpegel im See um ca. 40 cm niedriger. Die hohen Temperaturen förderten das Algenwachstum. Mitte der Woche starben die Algen in großen Mengen ab, sanken zu Boden und begannen zu verfaulen. Dieser Prozess benötigt extrem viel Sauerstoff, der dem Wasser entzogen wird, und die Fische haben langfristig nicht mehr genug Sauerstoff zum Überleben.

Die Folge war, dass am Donnerstag und Freitag einige große Brassen, Karpfen und auch Zander verendeten. Weißfische schwammen an der Oberfläche und „japsten nach Luft“. Einige, durch Sauerstoffmangel fast weiße Karpfen, standen im See und waren am Ende ihrer Kräfte.



Damit nicht alle Fische im See verenden, wurde die Gemeinde Bissendorf alarmiert. Diese reagierte in ihrer Verantwortung sofort und entsendete die Feuerwehr, um Wasser zu pumpen, damit das Wasser mit Sauerstoff angereicht wird. Weiterhin wurde der Kreis Osnabrück eingebunden, um den Sauerstoffgehalt zu messen und über eine kurzfristige Zuführung von Wasser zu diskutieren.

  • Im Laufe des Tages wurden alle in Bissendorf verfügbaren Feuerwehren alarmiert, sodass am Abend insgesamt 13 Feuerwehrfahrzeuge am See waren.
  • Bis zu sieben Fahrzeuge pumpten insgesamt 15.000 Liter Wasser pro Minute (~ 900.000 L/h).
  • Die gesamte Mannschaft wurde vom Roten Kreuz versorgt, das auf dem Parkplatz Quartier bezogen hatte.
  • Parallel zu den Aktionen der Feuerwehr wurde ein Starkstromanschluss gelegt und zwei Belüfter auf dem See installiert.
  • Der Holter Bach wurde mit Genehmigung des Kreises temporär zum überwiegenden Teil in den Sonnensee umgeleitet.
  • Am Sonntag wurden 2 weitere Belüfter installiert.

Diese Maßnahmen in Summe haben ein Massensterben der Fische verhindert.
Vielen Dank an alle Beteiligten!

Die Belüfter sind noch immer im See und werden noch eine Weile dort bleiben müssen, bis sichergestellt ist, dass der Sauerstoffgehalt nicht mehr in den kritischen Bereich absinken wird. Die Sauerstoffwerte werden zur Zeit täglich gemessen. Der See steht unter ständiger Beobachtung durch die Gemeinde Bissendorf, den Landkreis, der Gewässerwarte sowie dem Vorstand des Vereins.

Liebe Mitglieder, wir hatten sehr viel Glück, dass so schnell reagiert wurde. Die Verluste an Fisch sind nicht gravierend und können durch zukünftige Besatzmaßnahmen ausgeglichen werden.

Wir informieren hier auf der Webseite, wenn das Gewässer wieder befischt werden kann.
Vielen Dank für euer Verständnis.


Petri, euer Vorstand.
(Melle, 07.10.2020)